Engagierte Mitarbeiter finden, binden und motivieren, Einstellungsfilter

Viele Unternehmer, sprechen bei neugekauften Maschinen von einer Investition (sprich es langgezogen mit geschwellter Brust) mit leuchtenden Augen.

Beim Thema Mitarbeiter geht es nur um Kosten (sprich es schnell und etwas abwertend) mit finsterer Miene.

Investitionen werden lange geplant, mit Amortisationsrechnungen begründet, sich umfangreich informiert. Mitarbeiter (*) hingegen werden einfach eingestellt (…und sollen funktionieren).

Übrigens werden Mitarbeiter meist aufgrund ihrer Zeugnisse, also ihrer fachlichen Eignung eingestellt und wegen nicht zum Unternehmen passenden Werten (i.S. von Tugenden) wieder entlassen. Selten sagt ein Unternehmer, der Mitarbeiter ist ein schlechter Kaufmann, Lagerleiter, Fahrer, Verkäufer oder, oder, oder; sondern häufig, … irgendwie passt der nicht ins Unternehmen.

Ein Rechenbeispiel: Ein Mitarbeiter mit einem Brutto von € 2.300.-, kostet Sie Insgesamt € 3.500.- im Monat, oder rund € 40.000.- im Jahr zzgl. der Kosten, die Sie für die Einrichtung seines Arbeitsplatzes, seine Einarbeitung und Weiterbildung verwendet haben oder was er sonst noch für zusätzliche Dinge bekommen hat: Laptop, Handy, Dienstwagen.

Sollten Sie hier nicht von einer Investition in die Mitarbeiter reden?

Zurück zum Einstellungsfilter:

„Da hat sich nur einer beworben, den haben wir dann genommen…“ Stopp, das zählt nicht!! Machen Sie nie diesen Fehler. Wenn sich beim Bewerbungsverfahren nur ein Interessent bewirbt, stellen Sie nicht die zweitbeste Lösung ein.

Wir werden Ihnen stark gekürzt in dieser und den nächsten Albmagausgaben insgesamt 12 Punkte vorschlagen.

  1. Stellen- und Aufgabenbeschreibung + Erwartungen an die Stelle:
    Beschreiben Sie für sich den optimalen Kandidaten, den Sie für diese Stelle benötigen, auch wenn es diesen „Supermann bzw. –frau“ nicht gibt. Nur exemplarisch einige Fragen, die Sie sich im Vorfeld beantworten sollten:


    Welche konkreten Aufgaben soll er übernehmen?

    Wer ist der Vertreter bzw. wen vertritt er?

    Wozu soll er bereit sein?

    Was erwarten Sie von Ihm?

    Was sind Sie bereit, in die Person zu investieren, monatlich, nach der Probezeit und in Weiterbildungen.

    Welches `Werteset` soll der Bewerber haben?

    Für welche Werte steht Ihr Unternehmen?

    Hierzu ein Beispiel: Wir dürfen für eine Brauerei arbeiten, die sich traditionelle Werte auf die Fahne geschrieben haben. Die Stelle des Verkaufsleiters war neu zu besetzen. Der offensichtlich bestpassendste Bewerber kam aus einer Getränkevertriebsstruktur, in der man sich dem Schwerpunkt der aktuellen Alkoholmixgetränke, die gerade „hipp“ sind, verschrieben hatte.

    Hier wäre das Desaster vorprogrammiert gewesen.

 

  1. Zeugnisse:
    Worauf achten Sie bei einem Zeugnis? Sicher nicht nur auf Noten bzw. Beurteilungen, oder?

    Hat jemand häufig gewechselt, könnte er, negativ gesehen, nicht in der Lage sein, sich auch einmal unterzuordnen oder positiv gesehen, sein Potential hat er nicht nutzen können und konnte sich nicht einbringen.

    Ist der Lebenslauf geschlossen? …warum nicht?

    Ist eine Selbständigkeit Teil seines Lebens gewesen? Jemand der selbständig gewesen ist, werden Sie nie ganz in eine Beschäftigtenrolle bringen können. Aber er wird Sie auch weiterbringen und kann sich zu einem Sparringspartner entwickeln.

    Welche Hobbys hat der Bewerber: z.B. Mannschaftsport

    Bis zu diesem Zeitpunkt hatten Sie noch keinen persönlichen Kontakt, aber schon viel Arbeit und Überlegung!


Im nächsten Artikel wird es um vier weitere Kriterien gehen.

(*) …gemeint sind immer beide Geschlechter, aber die Wortanzahl ist stark begrenzt.

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