Warum tun wir uns oftmals so schwer im Umgang mit unserer Zeit? Teil 2

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„Als sie ihre Ziele aus den Augen verloren hatten,

verdoppelten sie ihre Anstrengungen.“ 

                                                                      unbekannt

 

Unsere persönlichen Ziele ergeben Prioritäten und damit Strukturen für die Nutzung unserer Zeit.

Dazu eine Geschichte:

Ein Professor wollte seinen Studenten eine Lektion erteilen. Viele von ihnen gaben an, nicht genug Zeit zum Lernen zu haben, weil sie neben den Vorlesungen z.B. noch arbeiten mussten. Manchen fehlte einfach das Geld, andere waren verheiratet, hatten Kinder und fühlten sich den zusätzlichen Aufgaben nicht gewachsen. Daher erzählte er ihnen die Geschichte von den Steinen im Glas.

 

Er nahm ein leeres Glasgefäß und stellte es auf den Tisch. Daneben legte er ein paar große Steine. Daraufhin fragte er die Studenten, ob sie glaubten, dass diese Steine das Gefäß ausfüllen würden.

Die Studenten begannen, zu schätzen. Letztendlich waren sich fast alle einig darüber, dass die Steine das Gefäß füllen würden.

Der Professor legte Stein für Stein in das Glas, bis das Glas bis zum Rand gefüllt war. Dann fragte er die Studenten: „Ist das Glas voll?“  Fast alle antworteten mit ja.

Daraufhin holte er unter dem Schreibtisch ein paar kleinere Steine hervor.

Diese füllte er nach und nach ein, bis der Glasbehälter voll bis oben hin war. Dann fragte er seine Studenten erneut: „Ist das Glas jetzt voll?“  Die Studenten überlegten ganz genau. Nachdem sie festgestellt hatten, dass es keinen Platz mehr für weitere Steine im Glas gab, antworteten sie mit: „Ja, es ist komplett voll.“

Dieses Mal holte er einen Beutel hervor, in dem sich Sand befand, den er lautlos in das Glasgefäß schüttete. Zum Erstaunen aller füllte der Sand die Zwischenräume im Glas aus.

Zum dritten Mal fragte der Professor: „Ist das Glas voll?“  Dieses Mal entgegneten ihm die Studenten ohne zu zögern: „Ja.“  Es schien ihnen unmöglich, jetzt noch etwas in das Glas zu geben.

Der Professor nahm einen Krug voller Wasser und schüttete das Wasser in das Glas. Das Glas lief nicht über. Als der Professor damit fertig war, fragte er: „Was haben Sie heute gelernt?“

 

„Die Geschichte von den Steinen im Glas zeigt uns, dass es nicht wichtig ist, wie viel auf unserer To-Do-Liste steht. Es gibt immer noch Platz, um ihr etwas hinzuzufügen. Es ist alles eine Frage der Organisation,“ sagte einer.

Ein anderer Student sagte, dass man immer etwas dazu lernen und im Kopf immer noch mehr Sachen aufnehmen könne, so als ob dieser ein Gefäß wäre. Schließlich sei immer noch Platz für etwas anderes.

Daraufhin ergriff der Professor das Wort. Dieses Mal fragte er sie: „Was wäre passiert, wenn ich alles andersrum gemacht hätte? Wenn ich mit dem Wasser angefangen hätte und am Ende die großen Steine in das Glas gegeben hätte?“  Die Antwort der Studenten war, dass das Glas schnell übergelaufen wäre.

 

Und die Moral: Beginne zuerst damit, Lösungen für deine großen und wichtigen Themen zu finden, denn falls nicht, werden dir die kleinen Probleme irgendwann über den Kopf wachsen. Das ist nicht nur eine effektive, sondern auch gesunde Art und Weise, wie wir mit Herausforderungen umgehen können. (Gedankenwelt.de)

 

Wenn wir die uns zur Verfügung stehende Zeit planen, denken wir zunächst an den Aspekt des Ablaufs: Ein Beginn, ein Ende und eine Zeitmenge dazwischen, die sich beliebig genau aufteilen und einteilen lässt. Zeit hat also eine Quantität, die wir auf der Uhr ablesen und in Plänen verwalten. Die Griechen nannten diesen Aspekt der Zeit „Cronos (è Chronometer)“.

Zeit hat aber auch eine Qualität, mit deren Beurteilung oder gar Messung wir uns schwer tun: Der richtige Zeitpunkt für eine Maßnahme. „Die Zeit ist reif“, „Kommt Zeit, kommt Rat“, „Richtiges Timing“ sind Spruchweisheiten hierfür.

Planen lässt sich so etwas meist nicht; es scheint mehr ins Intuitive, Gefühlsmäßige zu passen. Das griechische Wort hierfür ist „Kairos“, was im Fremdwörterduden mit „günstiger Zeitpunkt, richtiger Augenblick“ interpretiert wird. Zeit-und Zielplanung sollte beides berücksichtigen, wenn sie auf die ganzheitlichen Aspekte menschlichen Lebens eingehen soll. (Roland Spinola)

 

Mit diesen beiden Zitaten ist alles gesagt:

Legen Sie fest, welche Ziele Ihnen wichtig sind (große Steine) und welche Schritte Sie dafür als nächstes gehen müssen und fangen Sie damit morgen früh an. So bringen Sie Qualität in Ihr Leben. Dann werden Sie entspannt Feierabend machen und können die paar Kleinigkeiten mit Prio D (Wasser) gerne fallen lassen und zum Sport gehen.

Sie, nur Sie entscheiden, welche die großen, wichtigen Themen Ihres Lebens sind, die Sie weiterbringen. Leider lassen wir uns das gerne von extern vorschreiben, Facebook, WhatsApp eine Mail, ein Telefonat, das uns ablenkt.

Aber Achtung! Auf Ihrer Arbeitsstelle entscheiden oft andere (Kollegen, Chef, schlecht vorbereitete Besprechungen) mit, was die Steine und was der Sand ist. Wenn Sie an Einem Tag die anstehende Arbeiten trotz guter Organisation und größter Anstrengung nicht bewältigen können, stimmen Sie hier die „Steine“- also die A-Prioritäten ab. Manchmal können andere (Chef, Führungskraft) besser beurteilen, was erledigt werden muss und was noch bis morgen Zeit hat. Schauen Sie dazu auch einmal in Ihre Stellenbeschreibung, welches Ihre A-Aufgaben sind.

Viel Spaß bei Ihren A-Aufgaben und beim abendlichen Abhaken.

 

„Es soll Uhren geben, die nur weitergehen,

  wenn die Zeit, die Du lebst, sich lohn.“

                                                                Urs Widmer

 

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