Beruflich Profi, privat Amateur

Unternehmerpersönlichkeit

Vergiss nie die Wand, an der Deine Leiter steht

unbekannt

Vor einiger Zeit bat mich ein Unternehmer, den wir mit seinem Unternehmen schon seit 10 Jahren mal mehr, mal weniger begleiten, ein Feedback zu seiner, von mir wahrgenommenen FÜHRUNGS-KOMPETENZ und seinen gelebten Werten (i.S.v. Tugenden) zu geben.

Folgendes habe ich über den Zeitraum beobachtet:

Er gibt seinem Unternehmen mit einem extremen, persönlichen ENGAGEMENT, ORIENTIERUNG, wobei er mit Werten wie OPTIMISMUS, FREUDE und BEGEISTERUNG stets für seine Handlung volle VERANTWORTUNG übernimmt. Er tut, was er sagt und ist dabei nachvollziehbar und EHRLICH. Seine ENTSCHLOSSENHEIT und seine KONSEQUENZ bei der Umsetzung der Themen sind manchmal schon beeindruckend. Dabei ist seine HERZLICHKEIT und OFFENHEIT gegenüber seinen Kunden und Mitarbeitern fast schon zu viel. Er VERTRAUT seinen Mitarbeitern, KOMMUNIZIERT auf Augenhöhe, versteht es, sie zu MOTIVIEREN und hält den TEAMGEIST im Unternehmen hoch. Zudem unterhält er ein Netzwerk an KOOPERATIONEN und es lebt im Unternehmen die kontinuierliche VERBESSERUNG.

 

Damit hatte ich 17 Punkte/Tugenden seiner guten Mitarbeiter- und Unternehmens-Führung in wenigen Sätzen verpackt, worauf er sich mit feuchten Augen bedankte.

Angesprochen auf seine Emotionen, kamen wir schnell auf sein Verhältnis zu seiner Familie, die auf Grund fehlender Prioritäten für sie, so gar nicht täte was er sagte. Ich empfahl ihm, gemeinsam, die Punkte seiner Führungskompetenzen einmal gedanklich auf seine Familie anzuwenden, was wir dann gemeinsam taten:

ENGAGEMENT: Lassen sie auch ihre Lieben ihr Engagement spüren, indem sie ehrliches Interesse an ihrem Leben zeigen. Was war in der Schule, was machen die Freunde, was ist auf der Arbeitsstelle ihrer Frau passiert?

ORIENTIERUNG: Tun sie auch zu Hause, was sie sagen. Leben sie Werte und Prinzipien vor, die mit den Familienmitgliedern regelmäßig thematisiert werden; nicht als Patriarch sondern als Coach. Bleiben sie dennoch klar und zeigen, was mit ihnen geht, was aber auch nicht.

OPTIMISMUS: Jede Situation kann durch unterschiedliche Sichtweisen positiv, neutral oder negativ betrachtet werden. Optimismus heißt nicht naiv, aber er verhindert innere Verkrampfungen und leitet die Gedanken zu konstruktiven Lösungen.

FREUDE: Das Leben ist vielfältig und prall gefüllt von tollen Momenten. Schaffen sie bei ihren Mitmenschen wieder den Blick für die Dinge, die sie haben, die täglich da sind und auf die es sich lohnt, sich zu freuen.

BEGEISTERUNG ist durch nichts zu ersetzen. Wofür kann man sich begeistern? Wo liegen die Interessen des Einzelnen. Fragen, zuhören und dabei sein. Leben sie Begeisterung täglich vor und werden sie nicht einfach nur älter.

VERANTWORTUNG: Wenn wir den jungen Menschen nicht zeigen, dass wir für unser Tun, unser Verhalten oder unsere Ziele, Verantwortung für die Ergebnisse, die daraus entstehen übernehmen, wer soll es ihnen zeigen?

EHRLICHKEIT: Einer der ganz alten Werte. Ehrliche und aufrichtige Menschen sind nicht immer bequem, ordnen sich manchmal nicht ein, sind aber immer nachvollziehbar und verlässlich. Hierbei geht es weniger um das Ausplaudern von anderer Leute Sachen, sondern um das Eingestehen des eigenen Tuns, Verhaltens und Fühlens.

ENTSCHLOSSENHEIT: Bei der Entscheidungsfindung, gerade in der Familie, darf jeder mitreden. Aber irgendwann, wenn die Entscheidung gefallen ist, geht es um entschlossene Umsetzung. Blick nach vorn (nicht zurück) auf das Ziel und los geht’s.

KONSEQUENZ = mit Folge(n): Regeln werden nur befolgt, wenn es jemanden gibt, den die Einhaltung interessiert, nachhält und Folgen verursacht. Wenn Sie also Regeln aufstellen, dann auch festschreiben, was passiert, wenn die Regeln nicht eingehalten werden und das dann auch tun!! Hinterher fühlt es sich an wie Rache. Es lohnt aber auch nicht über „vergossene Milch zu weinen“. Eher die Fragen: „Welche Lehre ziehe ich daraus, was mache ich das nächste Mal anders?“

HERZLICHKEIT: Wahre Herzlichkeit kommt von innen oder ist hart antrainiert. Ich vergebe mir nichts, dem anderen mit vollem Herzen zu begegnen und ihm zu helfen der Beste seiner selbst zu sein. Strahlend begrüßen, wohlwollend zuhören, positiv wiederholen, Konsens finden und Freude bereiten.

OFFENHEIT bedeutet das Offenlegen der eigenen Gedanken und Gefühle (ohne verletzend zu sein) und das Offensein für sich wendende Situationen, Argumente und Meinungen. Dies ist in einen Familie mit Kindern oft eine Herausforderung.

VERTRAUEN: Meinen Kindern und meinem Partner zu vertrauen, d.h. sie tun es in meinem Sinne (durch das Leben ähnlicher Werte, wie ich), nicht nach meiner Art und Weise, …was kann es schöneres geben.   

KOMMUNIKATION: Man kann nun einmal keinem hinter die Stirn schauen. Reden über das, was ich tue, was ich damit erreichen möchte oder was ich vom anderen erwarte, macht das Leben leichter.

MOTIVATION: Was ist das „Warum“ meiner Handlung. Warum tue ich etwas (z.B. meinen Job) oft, lange und gut? Wie schaffen wir es, dass keiner in der Familie mit hängendem Kopf zur Arbeit /Schule geht, sondern mit Begeisterung und dem Gefühl der Freizeit. Wofür lohnt es sich, sich anzustrengen? Da ist ganz viel eine Sache der Einstellung, die man vorleben kann.

TEAMGEIST: Die Familie als Team zu verstehen, heißt Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Jeder kann dazu beitragen. Dazu können Kommunikation, Dinge, die zu erledigen sind und finanzielle Herausforderungen stets VERBESSERUNG erfahren.

KOOPERATION: Man muss nicht mit dem Nachbarn in Urlaub fahren, aber Wertschätzung und Toleranz schafft Akzeptanz und dann auch Unterstützung.

Denn

Kompetent ist der, der auf seinem Wirkungsfeld alle Komponenten kennt und sie auch bewerten kann.

   … auch in der Familie       

Matthias Scharlach

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